Weltcup: 4x Gold, 5x Silber, 3x Bronze für Leipziger | Justus Mörstedt mit neuem Weltrekord

Kategorien: Finswimmingveröffentlicht am: 27. Februar 2024
Erfolgreicher Weltcup-Auftakt für die SC DHfK-Finswimmer in Aix en Provence

Erfolgreicher Weltcup-Auftakt für die SC DHfK-Finswimmer in Aix-en-Provence. Foto: privat

Aix-en-Provence. 17 Stunden Busfahrt. Es war ein langer Kanten, den die SC DHfK-Finswimmer von ihrem ersten Weltcup aus dem französischen Aix-en-Provence zurücklegen mussten. Doch die lange Anreise hatte sich gelohnt. Mit zwölf Medaillen, einem Weltrekord und vielen Normen und Bestzeiten kehrte das SC DHfK-Team um das Trainertrio Lutz Riemann, Max Poschart und David Münch in die Messestadt zurück.

Der Weltcup-Auftakt lieferte neben den Medaillen und Top-Platzierungen gleich mehrere schöne Erkenntnisse. In Saison eins nach dem Karriereende von Ausnahmeathlet Max Poschart muss einem um die Erfolge und die Zukunft der Leipziger Finswimmer nicht bange sein. Ganz im Gegenteil. Mit einem sehr jungen Team startete der SC DHfK in Frankreich, viele von ihnen hätten noch in der Jugendwertung schwimmen können. „Fünf Medaillen von den Nachwuchssportlern – das ist schon echt cool“, sagte ein zufriedener Trainer Max Poschart. Ihn freute zudem, dass auch beide Staffeln in junger Besetzung so überzeugen konnten. Silber stand am Ende stand sowohl für die 4×100 Meter-Staffel der Frauen (Nadja Barthel, Maiia Horenok, Kyra Säbisch, Emily Hempler) als auch die Männerstaffel (Justus Mörstedt, Ben Schoodt, Marcel Porges, Felix Wahlstadt).

Erkenntnis zwei: Mit Justus Mörstedt hat der SC DHfK einen Athleten in seinen Reihen, der auf bestem Wege ist, in die großen Fußstapfen von Max Poschart zu treten. Schon in Poscharts aktiver Zeit lieferten sich die beiden Trainingskollegen enge Duelle im Becken, in denen auch Mörstedt immer mal die Nase vorn hatte. Gemeinsam feierten sie 2022 u.a. Staffelgold bei den World Games, bekleideten oft die Plätze 1 und 2 auf internationalen Podien. In Aix-en-Provence zeigte der 22-jährige Mörstedt erneut sein Leistungsvermögen, gewann 3x Einzel-Gold über 100m Finswimming sowie 100m und 200m Streckentauchen (ST).

Und damit nicht genug: Über die 200m ST stellte der Schützling von Trainer Lutz Riemann zudem einen neuen Weltrekord auf. Die Strecke wurde Ende des vergangenen Jahres in das offizielle Wettkampfprogramm des Welttauchsportverbandes CMAS aufgenommen. Schon beim heimischen Sprintpokal Ende November sprang Mörstedt ganz oben an die Weltbestenliste, verbesserte seinen Rekord bei den Sachsenmeisterschaften Anfang Februar nochmal und setzte mit 1:14,49 Minuten nun einen weiteren Maßstab. „Die internationale Konkurrenz bewegt sich aktuell in einem Zeitfenster von 1:16 bis 1:18 Minuten, da bin ich auf meine 1:14,49 schon sehr, sehr stolz“, sagte Justus Mörstedt und ergänzte, „auf der Strecke kann ich meine Stärken perfekt ausspielen und das wurde im Weltrekord gekrönt. Das war ein geiles Gefühl.“ Er rechnet damit, dass die Zeit in dieser Saison noch das eine oder andere Mal verbessert werde, auch weil insbesondere die Koreaner und Chinesen starke Taucher seien. „Wir spielen internationales Fangen. Aktuell ist mein Vorsprung aber noch groß genug“, sagt Mörstedt mit einem Lächeln.

Justus Mörstedt und Trainer Lutz Riemann freuen sich über den neuen Weltrekord. Foto: privat

Mit Blick auf das Weltcup-Abschneiden sagt er: „Ich bin mal wieder beeindruckt von dem Zusammenhalt im Leipziger Team. Ob nun SC DHfK-Sportler oder nicht – alle gehören dazu. Da wird kein Unterschied zwischen Goldmedaillengewinner und WorldCup-Neuling gemacht. Alle halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Natürlich freue ich mich sehr, dass es für dreimal Gold gereicht hat und die Jungs in der Staffel über sich hinauswachsen konnten. Aber es ist noch einiges an Arbeit zu tun. Die Konkurrenz aus Südamerika und Asien ist schwer einzuschätzen, da sie nicht in voller Teamstärke am WorldCup teilnahmen. Das heißt: weiter Bahnen ziehen und Gewichte drücken!“

Für den Medizinstudenten und das junge Leipziger Team geht der Blick schon voraus zum nächsten Weltcup im italienischen Lignano (22.-24.03.). Der große Höhepunkt in diesem Sommer wird dann die Weltmeisterschaft in Belgrad (7.-14.7.). Auf dem Weg dorthin und bei der WM selbst hat Mörstedt auch schon das nächste Jahr im Blick. Dann nämlich finden die WorldGames, das Pendant der Olympischen Spiele für nicht-olympische Sportarten, im chinesischen Chengdu statt. Die Quali dafür ist auch jetzt über die Weltcups schon möglich. „Nach dem letzten WorldCup und der WM wird ein Ranking der schnellsten Zeiten je Strecke aufgestellt. Die besten Acht sind dann qualifiziert“, erklärt Mörstedt.

Neben dem Weltrekordler schwammen auch viele weitere SC DHfK-Athlet:innen und Athlet:innen des Landesstützpunktes Leipzig Erfolge und Normzeiten ein. So wurde Emily Hempler (SC DHfK) Zweite und Dritte über 1.500m und 800m FS, sammelte Normzeiten für die Jugend und die Erwachsenen und darf sich Hoffnungen auf einen internationalen Start im Sommer machen. Maiia Horenok gewann Bronze über 50m FS. Auch die Sportler:innen, die am Stützpunkt in Leipzig trainieren, aber für einen anderen Verein starten, überzeugten. So holte Michèle Rütze (Dresden) aus der Trainingsgruppe von Lutz Riemann 1x Gold und 3x Silber und schwamm Deutschen Rekord über 200m Streckentauchen. Niklas Loßner (SC Riesa), Junioren-Weltmeister im vergangenen Jahr, holte einen kompletten Medaillensatz. Franca Richter (Dresden) gewann über 400m ST. Hannah Troppschuh (Plauen) holte Silber über 400m ST bei den Juniorinnen, Maxime Manthey (Berlin) gewann Bronze über 50m Apnoe bei den Juniorinnen.

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