OLYMPIA: Ein Rückblick aus SC DHfK-Sicht
Die Olympischen Spiele in Tokio 2021 stehen in den Geschichtsbüchern – auch die Kapitel von acht Athletinnen und Athleten des SC DHfK Leipzig sind geschrieben. Was bleibt, ist zwar leider keine Medaille, dafür eine Menge Eindrücke vom größten Sportevent der Welt. Ein grün-weißer Rückblick.
Tokio. „Die Olympischen Spiele sind das absolute Highlight für einen Sportler“ – SC DHfK-Bahnradspezialist Felix Groß hatte seine Vorfreude auf das größte Sportevent der Welt auf den Punkt gebracht. Lange hatten die Topathletinnen und -athleten des SC DHfK auf Olympia warten müssen – aus Tokio 2020 wurde 2021, die Gründe sind bekannt. Voller Stolz und mit den besten Wünschen konnte der SC DHfK in diesem Sommer (23.7.-9.8.) acht SportlerInnen zu den Olympischen Spielen nach Japan verabschieden. Mit Paratriathlet Martin Schulz steht zudem noch ein Medaillenaspirant für die Paralympics in den Startlöchern (29.08.) – er wird als Titelverteidiger ins Rennen gehen.
Mit Olympischem Edelmetall für die weiteren SC DHfK-AthletInnen wurde es in diesem Sommer leider nichts – für sieben von ihnen war es der erste Olympia-Auftritt. Am dichtesten dran war Kanutin Melanie Gebhardt mit dem Kajak-Vierer und Platz 5. Felix Groß und der deutsche Bahnradvierer sowie Leichtathlet Marvin Schulte und die 4x100m-Staffel erreichten Platz 6. Und auch alle anderen Leipziger warfen alles hinein in ihre Wettkämpfe – 1.500 Meter-Läufer Robert Farken beispielsweise kam bis ins Halbfinale und präsentierte sich mutig, Judoka Marie Branser konnte in ihrem Kampf erst in der Verlängerung geschlagen werden.
Vereinspräsident Bernd Merbitz bilanzierte: „Auch, wenn es in diesem Jahr nicht mit einer Medaille geklappt hat, sind wir sehr stolz auf unsere Olympioniken. Denn für die Olympischen Spiele muss man sich auch erst einmal qualifizieren, das möchte ich unbedingt festhalten. Zudem haben wir auch einige junge Sportler am Start gehabt, die ihre Zukunft noch vor sich haben.“ Mit Marvin Schulte (22) und Robert Farken (23) hatten zwei gebürtige Leipziger und Eigengewächse des SC DHfK ihre Olympia-Tickets gelöst, mit Felix Groß (22) war ein weiterer U23-Athlet im Einsatz, der die Nachwuchsschule der Abteilung Radsport des Vereins durchlief.
Präsident Merbitz hielt aber auch fest: „Die Olympischen Spiele sind immer ein guter Zeitpunkt, um sich zu fragen: ‚Wo stehen wir, auch im Vergleich mit anderen?‘“. Und dort müssen sich viele die Frage stellen, warum wir stagnieren und wie wir den Leistungssport zukünftig wieder besser aufstellen können. Das beginnt auch schon mit einer besseren Nachwuchsgewinnung.“
Was über das Sportliche hinaus bleibt, sind vor allem auch persönliche Erinnerungen der SC DHfK-AthletInnen von Olympischen Spielen, die anders waren als alle bisherigen zuvor und trotz ihrer strengen Auflagen bleibende Eindrücke hinterließen. „Besonders schön war die Gastfreundschaft der Japaner“, sagt beispielsweise Melanie Gebhardt, „ich habe mich zu jedem Zeitpunkt sehr willkommen und wohl gefühlt.“ Sprinter Marvin Schulte, der gesundheitsbedingt leider nicht zu seinem Staffeleinsatz kam, hatte es vor allem das Olympische Dorf angetan: „Als wir dort ankamen, war es erst einmal eine komplette Reizüberflutung. So etwas habe ich vorher noch nie erlebt. Dieser riesige Campus mit allen Nationen und jeder Sportart war einfach unfassbar. So etwas wird immer in Erinnerung bleiben.“
Die Erinnerungen im Gepäck, ist der Fokus jetzt aber bereits wieder nach vorne gerichtet, so wie bei Leichtathlet Robert Farken: „Ich bin mit einem dicken Rucksack an Erfahrungen und Ansporn nach Hause gereist und mein Ergebnis macht mich umso hungriger für die nächsten Wochen, Monate und Jahre, um spätestens bei den nächsten Spielen 2024 in Paris richtig abzuliefern.“