Erfolgreiche DM-Titelverteidigung der U14-Faustballer trotz Verletzungsschock

Jubel pur bei unseren U14-Faustballern und ihren Trainern und Familien über den DM-Titel. Fotos (7): Michael Walther
Nur eine Woche nach dem überraschenden Titelgewinn der weiblichen U12 bei der Heim-DM gelingt erneut einer Mannschaft der Faustball-Abteilung der Sprung auf die oberste Stufe des Podests. Bei der deutschen Meisterschaft der männlichen U14 in Stuttgart ringen die Jungs, in einer Nervenschlacht vor ohrenbetäubender Kulisse, die Mannschaft des Ausrichters vom TV Stammheim im Finale nieder. Dabei musste das Team nahezu das komplette Finale ohne Hauptangreifer Mattis Basmer agieren, nachdem er sich bei einer Blocksituation unglücklich am Handgelenk verletzte. Für das restliche Team allerdings kein Grund zur Aufgabe, sondern die Initialzündung für eine mitreißende und aufopferungsvolle Aufholjagd.
Ein spektakuläres Wochenende bei der deutschen Meisterschaft in Stuttgart-Stammheim begann für die Leipziger U14-Mannschaft am Samstag mit einem weitgehend souveränen Gruppensieg in der Vorrunde. Als mitteldeutscher Meister und Vize-Deutscher Meister der vorherigen Feldsaison wurde man bereits in der vorherigen Berichterstattung des Ausrichters als Favorit für eine Podestplatzierung gehandelt – wie so oft wurde ein Dreikampf mit dem TV Stammheim und dem TSV Essel erwartet. Nach den Leistungen des ersten Wettkampftages bekräftigte sich dieser Eindruck und der Mannschaft wurde bewusst, dass man bei optimalen eigenen Leistungen definitiv um den Titel mitspielen kann.
Das erste Spiel am Sonntag war direkt das Halbfinale gegen den TSV Essel. Früh wurde allen Beteiligten in der Halle klar, dass der Titelgewinn nur über die Leipziger Jungs geht. Ein souveräner Zweisatzsieg (11:5, 11:3) bedeutete nicht nur die Revanche für die Finalniederlage in der Feldsaison, sondern vor allem den Einzug ins Traumfinale gegen die Gastgeber.
Hochmotiviert begann das Finale gegen die Hausherren. Auch hier starteten unsere Jungs, durch ein überragendes Blockspiel von Hauptangreifer Mattis Basmer, dominant in den ersten Satz. Beim Stand von 5:1 dann der große Schock – eine wiederum spektakuläre Blockaktion endete mit einer Handgelenksverletzung von Mattis. Trotz großem Kampf konnte er zusehends weniger ins Spiel eingreifen, folgerichtig ging der erste Satz doch noch an den Gegner. Im zweiten Satz dann die verletzungsbedingte Umstellung – zum ersten Mal bei einer deutschen Meisterschaft übernahm Eric Rohland den Hauptschlag und zeigte anschließend das Spiel seines Lebens. Getragen von dem Geist, nun nichts mehr verlieren zu können, holte sich die Mannschaft überraschend den zweiten Satz. Im entscheidenden Satz stand das Team beim 8:2 für den Gegner dann erneut kurz vor der Niederlage. Aber nachdem unser eingewechselter U12-Spieler Jakob Michalski spektakulär Bälle der teils zwei Köpfe größeren Gegner entschärfen konnte, und zudem die Abwehrreihe mit Mato Schiefer, Jonathan Nolting und Leif Wachsmuth zusehends souveräner agierte, schmolz der Vorsprung Punkt für Punkt. Diese unfassbare Willensleistung zeigte beim Gegner Wirkung, welcher nun selbst nicht mehr mutig spielte und zusehends Fehler einstreute. Als trotz guter Chancen der erste Matchball für unsere Jungs nicht genutzt werden konnte, schien für Stammheim wieder alles möglich zu sein. Kurz darauf folgten jedoch zwei weitere Schlagfehler der Stammheimer und das Spiel war für uns entschieden. Es folgten Jubelschreie und Freudentränen bei Spielern, Trainern und Eltern – wenig Momente später konnte der goldene Pokal in die Höhe gestreckt werden!
Abteilungsleiter und Trainer Julian Scharf: „Innerhalb einer Woche sind nun zwei weitere Goldmedaillen an den Leipziger Faustballnachwuchs gegangen – Wahnsinn! Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass wir dieses Finale noch gewinnen. Aber die fünf Jungs auf dem Feld wirkten befreit und konnten die Unsicherheiten des Gegners – beinahe unheimlich – abgeklärt ausnutzen. Riesen Respekt aber auch an die Stammheimer Mannschaft. Auf lange Sicht fördern solche Momente die sportliche Entwicklung aller Beteiligten. Wir freuen uns auf hoffentlich einige weitere Endspiele!“
Trainer Tom Döbel: „Julian und ich begleiten einige der Jungs nun bereits seit 7 Jahren – wie auch Anna, Antje und Uwe, die leider diesmal nicht dabei sein konnten. Es ist unser dritter DM-Titel als Trainergespann. Diese Mannschaftsleistung überragt allerdings alles bisher erlebte. Vor der DM wurde teils davon gesprochen, Mattis würde die Spiele im Alleingang entscheiden können. Mit welch einer Courage das Team anschließend auf den Verletzungsschock reagiert und diese Einschätzung relativiert hat, treibt mir die Tränen in die Augen. Trotz – wie sich am Folgetag herausstellte – gebrochenem Unterarm, hat Mattis bis zur Auswechslung alles reingehauen. Der Titelgewinn war eine Willensleistung auf der Basis sportlicher Ausgeglichenheit und Stärke des gesamten Teams, der unermüdlich anfeuernden Auswechselspieler, der Emotionalität der mitgereisten Eltern und auch insbesondere der Unterstützung durch unsere sächsischen „Konkurrenten“ des SV Kubschütz. Dieses Turnier steht sinnbildlich für die Entwicklung der gesamten Abteilung: Hochgesteckte Ziele können nur erreicht werden, wenn man gemeinsam für den Erfolg arbeitet und Risiken nicht als Gefahr, sondern als Chance, wahrnimmt.“
Es spielten: Mattis Basmer, Felix Kölling, Bruno Menge, Jakob Michalski, Jonathan Nolting, Eric Rohland, Mato Schiefer, Yann Matti Schneider, Leif Wachsmuth, Edwin Wolf