Starke Sprünge, tolle Comebacks: Wasserspringer überzeugen bei Heim-DM
Johanna Krauß feierte ein eindrucksvolles Comeback und wurde Deutsche Meisterin im 1m Kunstspringen. Foto: SC DHfK
Großartiges Wochenende für die Wasserspringerinnen und -springer des SC DHfK Leipzig! Bei den Deutschen Meisterschaften vor Heimkulisse zeigten die A- und B-Jugend-Sportler wieder einmal, dass sie zur deutschen Spitze gehören. An vier Wettkampftagen sammelten sie in der Sprunghalle Mainzer Straße 8 Gold-, 7 Silber- und 5 Bronzemedaillen. Vier Leipzigerinnen qualifizierten sich zudem für die Jugend-EM Ende August in Kroatien, zwei von ihnen schrieben wunderschöne Comeback-Geschichten.
Hatten viel Grund zum Jubeln: Die Wasserspringer:innen des SC DHfK zeigten tolle Leistungen bei der Heim-DM. Foto: SC DHfK
Leipzig. Es war, als wäre sie nie weg gewesen. SC DHfK-Wasserspringerin Johanna Krauß hat am Samstag eine der schönsten Comeback-Geschichten des Leipziger Sports geschrieben. Ein halbes Jahr nach ihrem schweren Unfall bei der Jugend-WM meldete sich die Leipzigerin eindrucksvoll in ihrer heimischen Sprunghalle zurück, brachte unter großem Jubel jeden Sprung souverän ins Becken und wurde am Ende Deutsche Meisterin der A-Jugend vom 1-Meter-Brett. Dabei war allein ihr Start bei der DM ein Wunder gewesen, nachdem sie im vergangenen Dezember bei einem Trainingssprung mit dem Gesicht aufs Brett gefallen war und sich schwere Frakturen zugezogen hatte. Doch ganz langsam und ohne Druck hatte sich Johanna gemeinsam mit ihrem Trainer Dmytro Ostapenko Schritt für Schritt zurückgekämpft und wollte unbedingt bei der DM starten. Nach dem Wettkampf strahlte die 17-Jährige. „Ich bin überglücklich. Der Wettkampf hat einfach total Spaß gemacht – auch, weil uns vom Beckenrand so viele angefeuert haben. Das hat mir zusätzlich ein gutes Gefühl gegeben“, so Johanna. Vor dem Wettbewerb sei sie schon aufgeregt gewesen, aber „eher wie bei einem normalen Wettkampf. Das Einspringen hat dann richtig gut funktioniert. Da habe ich schon gemerkt, dass es gut laufen wird. Der Deutsche Meistertitel ist erstmal zweitrangig. Ich war einfach nur froh, dass alles so geklappt hat wie es geklappt hat“, sagte sie glücklich. Mit ihren Sprüngen schaffte die SC DHfK-Athletin auch die Norm für die Jugend-EM Ende August. Ob sie teilnehmen wird, ist jedoch noch unklar, denn im Sommer steht noch eine wichtige OP für sie an.
Tolle DM: Frieda Hoffmann, Vanessa Röhniß und Jule Eisenberg (v.l.) qualifizierten sich für die Jugend-EM. Fotos: SC DHfK
Neben Johanna haben noch drei weitere Athletinnen am Wochenende sensationell die Norm für die Jugend-EM geknackt. Jede schreibt ihre eigene schöne Geschichte. Vanessa Röhniß zum Beispiel. Für die 15-Jährige stand das bisherige Sportjahr unter keinem guten Stern. Eine Odyssee aus Verletzungen und einer Infektion liegt hinter der Vize-Jugendeuropameisterin. Nur drei Wochen blieben ihr am Ende, um sich auf die DM vorzubereiten. Vanessa bewies Nervenstärke und wurde nach einer stabilen Sprungserie Deutsche Meisterin der B-Jugend vom 1m-Brett. „Nach der kurzen Vorbereitung habe ich nicht damit gerechnet. Ich bin einfach sehr glücklich und sehr zufrieden mit meinen Sprüngen“, so die 15-Jährige. In der ersten Schulwoche geht es nun ins kroatische Rijeka zur JEM. Mit dabei sein wird auch ihre Freundin Frieda Hoffmann, die hinter Vanessa mit einer starken Kür Deutsche Vizemeisterin wurde und im August ihre EM-Premiere erleben wird. Eine weitere schöne Geschichte schrieb die erst 14-jährige Jule Eisenberg, die in ihrem ersten B-Jugend-Jahr eine großartige Serie vom Turm zeigte und sich neben dem Deutschen Meistertitel auch die JEM-Norm sicherte.
Dementsprechend glücklich zeigte sich das Trainerteam mit dem Wettkampf seiner Schützlinge. „Die vier JEM-Qualifikationsnormen sind natürlich die Krönung. Wir sind aber auch insgesamt sehr zufrieden und stolz auf all unsere Sportlerinnen und Sportlern“, sagte Trainerin Vanessa Weilert. „Neben den tollen Auftritten unserer Mädchen sind auch unsere Jungs positiv aufgefallen und machen eine tolle Entwicklung. Moritz Warich ist zum Beispiel nur ganz knapp an der JEM-Norm vorbeigesprungen.“ Am Ende standen für die Leipziger 8 Gold-, 7 Silber- und 5 Bronzemedaillen sowie 11 Erfüllungen der DSV-Kadernorm.
Alle SC DHfK-Medaillen:
- Gold: Johanna Krauß (1m A-Jugend), Julina Schnabel (1m A-Jugend), Nele Weniger (3m A-Jugend), Rayk Most (1m & 3m A-Jugend, Kombination), Jule Eisenberg (Turm B-Jugend), Vanessa Röhniß (1m B-Jugend)
- Silber: Frieda Hoffmann & Julina Schnabel (3m Synchron), Frieda Hoffmann (1m & 3m B-Jugend), Woody Weiser (3m A-Jugend & Kombination), Jule Eisenberg & Charlotte Lederer (Turm Synchron), Rayk Most (1m A-Jugend)
- Bronze: Woody Weiser (1m A-Jugend), Rayk Most & Woody Weiser (Turm Synchron), Ursus Fleck (Turm), Moritz Warich (1m B-Jugend)
