Leipzig Marathon: Nic Ihlow trotzt Erkältung und verteidigt Titel / Rico Bogen gewinnt 10km-Lauf
Er kam, sah und siegte – erneut! Titelverteidiger Nic Ihlow vom SC DHfK Leipzig hat dem Druck standgehalten, einer Erkältung getrotzt und am Sonntag in 2:30:03 Stunden nach 2019 erneut souverän den Sieg beim 45. LEIPZIG MARATHON geholt. Kumpel und SC DHfK-Triathlet Michael Wegricht musste leider nach Hälfte des Rennens aussteigen. Beim 10km-Lauf siegte Club-Triathlet Rico Bogen in starker persönlicher Bestzeit, Paralympics-Sieger Martin Schulz wurde Fünfter.
Leipzig. Vier Stunden nach seinem erneuten LEIPZIG MARATHON-Sieg lag SC DHfK-Athlet Nic Ihlow erschöpft im Bett, seine Stimme deutlich angekratzt. Gleichzeitig war der 27-Jährige überglücklich. Denn sein Sieg oder besser gesagt überhaupt erst einmal sein Start stand zwei Tage zuvor noch gefährlich auf der Kippe. Eine Erkältung hatte Ihlow seit Montag fest im Griff gehabt, sein Hauptaufenthaltsort: das Bett. „Ich wusste die ganze Zeit nicht, ob das gut gehen würde. Am Donnerstag habe ich versucht, ein bisschen zu joggen und nach fünf Kilometer ging gar nichts mehr. Durch die Erkältung fiel es mir auch schwer, mit dem Druck von außen umzugehen, weil ich nicht wusste, wo ich stehe“, so Ihlow, der als Titelverteidiger vielerorts als Topfavorit auf den Sieg gehandelt wurde.
Einen Tag vor dem Rennen fühlte sich der Leipziger Lehramtsstudent dann etwas besser. Die Entscheidung über einen Start war gefallen. „Ich hatte wieder ein besseres Körpergefühl und hätte mich mehr geärgert, es nicht versucht zu haben“, sagte Ihlow. Und so stand er am Sonntag gemeinsam mit Kumpel und SC DHfK-Triathlet Michael Wegricht zusammen in erster Linie für den Marathonstart bereit.
Ihlow: „Ich habe bei Kilometer zwei, drei kurz überlegt abzubrechen“
Wie vermutet hatte sich schnell eine fünfköpfige Führungsgruppe um die beiden und den ehemaligen SC DHfK-Läufer Sebastian Nitsche formiert. „Ich habe sehr schwer ins Rennen reingefunden und habe bei Kilometer zwei, drei kurz überlegt abzubrechen“, sagte Ihlow später, „wahrscheinlich war mein Körper kurzzeitig mit der Belastung überfordert, aber je länger das Rennen ging, desto besser wurde es.“ Der erste rennentscheidende Moment für ihn: die Tempoverschärfung von Sebastian Nitsche bei Kilometer 17. „Da bin ich mit und wir haben beide ganz schön Federn gelassen, konnten uns dadurch aber von der Gruppe absetzen.“ Bei Kilometer 27 habe er dann einen kurzen Schwächemoment bei seinem Konkurrenten gespürt und sich durch einen Antritt entscheidend absetzen können. Diesen Vorsprung ließ sich der SC DHfK-Athlet bis zum Ziel nicht mehr nehmen, „auch wenn mir die Erkältung hintenraus ganz schön zu schaffen gemacht hat“, so Ihlow, der sich – aus der Not heraus – über einen besonderen Fahrradbegleiter freuen durfte. „Mein Dad ist spontan eingesprungen und hat mir Getränke angereicht, da mein Trainer auch krank geworden ist.“ Der Marathon-Sieg war für Ihlow gleichzeitig ein symbolischer Sieg über einen gefühlten Hindernislauf aus Verletzungen und Erkältungen der vergangenen Monate.
Leider nicht ins Ziel kam sein Kumpel und SC DHfK-Triathlet Michael Wegricht. „Bis Kilometer 17 ist es sehr gut gerollt. Bei Sebastians Attacke bin ich dann aber als Erster aus der Gruppe gefallen und habe gemerkt, dass ich die Lücke nicht mehr schließen kann und das Podium außer Reichweite liegt. Dann war ich leider nicht mehr in der mentalen Verfassung, auch mit Blick auf meinen weiteren Trainingsprozess und die Regenerationszeit, die ich benötigen würde, den Marathon bis zum Ende durchzuziehen. Das ist aber überhaupt nicht schlimm und ich freue mich sehr für Nic. Mein Fokus gilt jetzt dem neuseenMan-Triathlon in vier Wochen.“
Rico Bogen siegt über 10 km / Martin Schulz wird Fünfter
Beim neuseenMan-Triathlon wird auch Paralympics-Sieger Martin Schulz an den Start gehen. Der Paratriathlet des SC DHfK war beim LEIPZIG MARATHON als Fünfter in 34:10 Minuten über die 10 Kilometer ins Ziel gekommen. „Es war die gewünschte intensive Belastung“, so Schulz „nach meinem dreiwöchigen Höhentrainingslager war heute etwas die Luft raus und die Beine alles andere als frisch.“ Doch vielmehr sei das Rennen eine tolle Chance gewesen, vor Heimpublikum zu laufen. „Es ist ein tolles Event und die Stimmung war großartig“, so Schulz. Sein Glückwunsch galt Clubkollege Rico Bogen, der in neuer persönlicher Bestzeit von 31:19 Minuten souverän gewann. „Das war mega stark“, so Schulz. Rico Bogen postete auf seinen Instagram-Account: „Ich bin superglücklich mit meiner neuen Bestzeit. Danke Leipzig für das Mega-Event. Nachdem es die letzten Jahre aufgrund von Corona immer ausgefallen ist, war es dieses Jahr mit all den Zuschauern umso schöner.“