Emotional und endlich wieder in Präsenz: SC DHfK kürt seine Sportler und Trainer des Jahres 2021

Kategorien: SC DHfK Leipzigveröffentlicht am: 28. März 2022
Die_Sieger_innen_der_Sportlerehrung_des_SC_DHfK_Leipzig

Die Sportler/innen, Mannschaft und der Trainer des Jahres 2021 des SC DHfK Leipzig. Alle Fotos: SC DHfK

Ehre, wem Ehre gebührt – und das nach einer virtuellen Veranstaltung im vergangenen Jahr nun endlich wieder in Präsenz. Der SC DHfK Leipzig hat am gestrigen Sonntag auf seiner Sportlerehrung im Mediencampus „Villa Ida“ die besten (Nachwuchs)-Sportlerinnen, Sportler, Mannschaften und Trainer des Jahres 2021 gekürt. Über die Auszeichnungen freuen durften sich Wasserspringerin Johanna Krauß, Speedskater Tamino Ohme, Kanutin Melanie Gebhardt, Paratriathlet Martin Schulz, die Finswimming-Herrenstaffel sowie Kanu-Trainer Gunar Kirchbach. Vor über 100 Gästen im Saal und 500 Zuschauern im Livestream gab es viele weitere Auszeichnungen, emotionale Videobeiträge und besten Poetry Slam.

Leipzig. „Ich freue mich, euch allen wieder persönlich in die Augen schauen zu können“ – Angelika Noack, Vizepräsidentin Leistungssport des SC DHfK, beschrieb treffend, was viele Gäste im Mediencampus „Villa Ida“ fühlten. Nach einjähriger Pause konnte die Sportlerehrung des SC DHfK endlich wieder in Präsenz stattfinden und den erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportlern, Trainern und Mannschaften des Vereins vor über 100 Gästen aus Sport, Wirtschaft und Politik die Bühne und der Applaus gegeben werden, die sie verdienen. Für die diesjährige Ehrung wurden die besten Leistungen aus 2021 in den Ring geworfen – in einer vereinsinternen Wahl wurden die Sportler/innen des Jahres bestimmt.

„Paralympicssieg, Top-Platzierungen bei Olympischen Spielen, Weltmeistertitel, Jugend-WM-Medaillen, Deutsche Meister, Deutsche Rekorde – die Erfolgsliste der besten Sportler und Trainer des Vereins las sich auch im Sportjahr 2021 wieder imposant. Grund genug, diese Leistungen heute wieder zu würdigen“, begrüßte SC DHfK-Präsident Bernd Merbitz das Publikum und nutzte anschließend die Gelegenheit, um zwei Themen anzusprechen, „die mir besonders am Herzen liegen. Das, was Sie als Trainer/innen und Sportler/innen geleistet haben, ist sensationell. Corona hat uns einfach nicht mehr losgelassen. Es war und ist eine Herausforderung über zwei Jahre, für die ich allen Beteiligten ein ganz, ganz großes Dankeschön aussprechen möchte.“ Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine machte Merbitz deutlich, dass der SC DHfK seiner Rolle gerecht werde und auch weiterhin Sportlerinnen und Sportler aus der Ukraine aufnehmen und unterstützen werde. Zudem kündigte der Vereinspräsident an, dem russischen Konsul eine Protestnote im Namen des SC DHfK übergeben zu wollen. „Es kann nicht sein, dass in einer friedlichen Welt, in der wir für den Sport da sind, heute tausende von Menschen sterben.“

Ehrengast Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig, sagte in seinem Grußwort, dass es nicht leicht sei, vor der aktuellen Weltlage zur Tagesordnung überzugehen und fügte an, „und doch versuche ich es. Athletinnen und Athleten des SC DHfK haben im vergangenen Jahr Herausragendes vollbracht. Die Corona-Situation war noch einmal eine besondere Herausforderung und ich wünsche mir sehr, dass wir alle aus dieser Infektionssituation herauskommen und gemeinschaftlich wieder das Erlebnis Sport genießen und Erfolge feiern können.“

Bei der Ehrung zur besten Nachwuchssportlerin 2021 gewann mit großem Abstand Wasserspringerin Johanna Krauß (16), die im vergangenen Jahr sensationell Jugendweltmeisterin vom 1-Meter-Brett wurde. Bruder Ramon Klenz, Vize-Europameister im Schwimmen 2019, überraschte seine Schwester in einem Videobeitrag und erzählte von Johannas frühem Talent, ihren gemeinsamen Anfängen auf dem Trampolin und seinem Traum, einmal gemeinsam die Olympischen Spiele mit seiner Schwester zu erleben. „Das ist schon ein sehr großes Ziel“, sagte Johanna auf der Bühne, „auch wenn es für mich persönlich aktuell noch ziemlich weit weg erscheint. Aber es würde mich sehr freuen, wenn wir das einmal zusammen erleben dürfen“, fügte sie lächelnd an.

Große Worte fand in seiner Laudatio Speedskating-Trainer Patrick Täubrecht für seinen Schützling Tamino Ohme. Nach seiner ersten WM-Teilnahme 2021, bei der er u.a. einen starken 4. Platz erzielte, gewann der 16-Jährige erstmals die Kategorie des besten Nachwuchssportlers. „Ich bin wirklich stolz darauf, dass Tamino zu so einem Sportler gereift ist“, lobte Täubrecht seinen Athleten und blickte voraus: „Wir wollen ihn zu dem besten Sprinter Deutschlands machen. Das kann er schaffen. Für dieses Jahr traue ich ihm zu, dass er es wieder zur Europameisterschaft und von dort zur Weltmeisterschaft in Argentinien schafft.“ Der Geehrte nahm dazu auf der Bühne unter Applaus direkt Stellung: „Bester Sprinter in Deutschland ist schon eine große Sache“, sagte Tamino, „ich versuche in diesem Jahr bis zur WM in Argentinien erst einmal hart zu trainieren. Und langfristig möchte ich es natürlich gerne bis in die Weltspitze schaffen.“

    

Bereits in der Weltspitze angelangt ist Kanutin Melanie Gebhardt u.a. mit ihrem fünften Platz im Kajak-Vierer bei ihrer Olympia-Premiere in Tokio. Für ihren Erfolg im vergangenen Jahr und ihren gesamten Weg dorthin erhielt die 27-Jährige die Auszeichnung zur „Sportlerin des Jahres 2021“. Geadelt wurde sie in ihrer Laudatio von Anett Schuck, Kajak-Olympiasiegerin 1996 und 2000, die ihr ein „extrem gutes Wassergefühl“ bescheinigte: „Für mich hat Melanie diese Auszeichnung mehr als verdient: Sie hat seit dem Juniorenjahr alle Erfolge geholt, die man holen kann. Im letzten Jahr hatte sie endlich nach so vielen Jahren die Olympischen Spiele geschafft und auch, wenn es die Medaille nicht geworden ist, ist das für mich ein Weg, der ausgezeichnet werden muss“, so Schuck. 2024 möchte die Melanie Gebhardt bei den Olympischen Spielen noch einmal angreifen und, wie sie auf der Bühne sagte, „in Paris eine Medaille gewinnen“.

Auf zwei Medaillen bei den Paralympischen Spielen kann Paratriathlet Martin Schulz stolz zurückblicken und wurde nach seiner Titelverteidigung in Tokio mit großem Abstand zum Sportler des Jahres im SC DHfK gewählt. Überrascht wurde der 32-Jährige in einer bewegenden Video-Laudatio von seiner ersten Schwimmtrainerin Simone Jentzsch aus Döbeln. „Aufgrund seines Handicaps haben ihn die Schwimmmeister damals weggeschickt. Seine Mutti kam dann ganz aufgelöst zu mir und ich sagte: Ja, wir probieren es. Martin war einer der Ersten, der das Schwimmen gelernt hatte.“ Heute ist Martin Schulz zweifacher Paralympics-Sieger und möchte auch 2024 in Paris noch einmal starten: „Wer mich kennt, weiß, dass ich immer aufs Treppchen möchte. Deshalb wird mein Ziel auch in Paris eine Medaille sein.“

Die Olympischen Spiele in Paris wird Gunar Kirchbach bestenfalls gemeinsam mit seiner Sportlerin Melanie Gebhardt erleben. In ihrer Laudatio hob die Kanutin die ruhige und besonnene Art ihres Trainers hervor, „der von Herzen für seine Sportler das Beste möchte. Gunar hat es in meinen Augen verdient, da er schon viel und lange im Hintergrund mitagiert und nicht immer die Lorbeeren geerntet hat, die ihm zustehen.“ „Hier auf der Bühne zu stehen und den Applaus von Euch zu bekommen, ist etwas Tolles. Dankeschön dafür“, sagte ein gerührter Gunar Kirchbach, Canadier-Olympiasieger 1996, der von seinem ehemaligen Bootspartner Andreas Dittmer mit Video-Glückwünschen aus Kanada überrascht wurde.

Einen stimmungsvollen Auftritt legte auch die Mannschaft des Jahres hin: Die 4×100 Meter-Staffel der Finswimmer um Weltmeister Max Poschart, Justus Mörstedt, Malte Striegler und Sidney Zeuner unterbot nicht nur den deutschen Vereinsrekord im vergangenen Jahr um zwei Sekunden, sondern plant auch beim Weltcup in Leipzig (23./24. April) eine nächste Bestmarke zu setzen. Gemeinsam mit ihrem Erfolgstrainer Lutz Riemann (Platz 3 bei der Trainer-Ehrung), der die Jungs in seiner Laudatio als „sportliche Granaten“ beschrieb, stimmten sie im Saal einen „Schubraketen“-Motivationsruf mit dem Publikum an.

Auf einem guten Weg, in die Fußstapfen der Großen zu treten, sind viele talentierte Juniorensportler/innen des SC DHfK. Die 18 erfolgreichsten aus dem vergangenen Jahr wurden am Sonntag feierlich in das „Juniorteam 2022“ berufen und dürfen sich u.a. über ein Bonusheft mit vielen Gutscheinen freuen. Auch der Förderkreis des SC DHfK nutzte erneut die Bühne, um einen Sonderpreis an junge Sportlerinnen und Sportler für besondere Leistungen im Sportjahr 2021 zu vergeben.

Perfekt abgerundet wurde die Sportlerehrung vom Leipziger Poetry-Slam-Künstler Skog Ogvann, der in seinen preisträgerverdächtigen Auftritten den Sportler/innen humorvoll und wortgewandt eine ehrungsvolle Bühne gab.

Wir gratulieren alle Platzierten und Nominierten von Herzen und bedanken uns bei der großartigen Unterstützung aller Sponsoren und Partner der diesjährigen Sportlerehrung, dem Mediencampus „Villa Ida“, allen Gäste im Saal, die diese Veranstaltung mit uns gemeinsam erlebt haben und allen Zuschauerinnen und Zuschauern am Livestream.

Nachwuchssportlerin des Jahres 2021:
1. Johanna Krauß (Wasserspringen)
2. Tabea Gabelunke (Kanurennsport)
3. Nadja Barthel (Finswimming)

Nominiert waren außerdem: Kira Hänsel (Speedskating), Lea Conrad (Radsport)

Nachwuchssportler des Jahres 2021:
1. Tamino Ohme (Speedskating)
2. Niclas Heitkamp (Handball)
3. Konrad Gündel (Kanurennsport)

Nominiert waren außerdem: Ferdinand Ondruschka (Floorball), Hieronymus Gebhardt (Faustball), Marvin Bosniatzki (Radsport), Zidane Afifi (Finswimming), Aaron Schubert (Leichtathletik), Moritz Kirschner (Skisport)

Sportlerin des Jahres 2021:
1. Melanie Gebhardt (Kanurennsport)
2. Annekatrin Thiele (Rudern)
3. Elena Poschart (Finswimming)

Nominiert waren außerdem: Christine Winkler (Leichtathletik), Romy Kasper (Radsport)

Sportler des Jahres 2021:
1. Martin Schulz (Paratriathlon)
2. Felix Groß (Radsport)
3. Max Poschart (Finswimming)

Nominiert war außerdem: Robert Farken (Leichtathletik)

Mannschaft des Jahres 2021:
1. 4x100m-Herrenstaffel (Finswimming)
2. 1. Herrenmannschaft (Floorball)
3. Doppelvierer mit Steuerfrau, Mädchen U15 (Rudern)

Nominiert waren außerdem: Team schnelleStelle p/b SC DHfK Leipzig, U12-Faustballer, Kanutinnen K4, Schülerinnen A

Trainer/in des Jahres 2021:
1. Gunar Kirchbach (Kanu)
2. Angelika Noack (Rudern)
3. Lutz Riemann (Finswimming)

Nominiert waren außerdem: Ruben Seilnacht (Floorball), Moritz Kirschner (Skisport), Patrick Täubrecht (Speedskating)

Ablauf der Wahl: Die SC DHfK-SportlerInnen des Jahres 2021 wurden durch eine vereinsinterne Wahl ermittelt. Alle 19 Vereinsabteilungen konnten jeweils eine SportlerIn in jeder Kategorie nominieren. Anschließend fand eine geheime Wahl/Punktevergabe aller 19 Abteilungen, der Vorstandsmitglieder, dem Leiter Sport sowie dem Förderkreis des SC DHfK statt.

Teile diesen Beitrag.